Seit Ausbruch der Pandemie wurde vieles anders. Videokonferenzen, Homeoffice und digitale Tools wurden plötzlich für viele zur neuen Normalität. Aber wir erlebten auch Einsamkeit in der Quarantäne, Räume, die uns nicht mehr zugänglich waren und einen Einblick in das ziemlich komplexe Gesundheitssystem. In diesen letzten zwei Jahren zeigte sich genau darin, was Inklusionsaktivist*innen seit Jahren, Jahrzehnten beschreiben und einfordern: Eine inklusive Arbeitswelt kommt allen zu Gute.
Wenn Menschen mit Behinderung noch vor wenigen Jahren nach Homeoffice-Möglichkeiten oder digitaler Teilhabe fragten, war die Vorstellung häufig noch Utopie, undenkbar. Die Pandemie zeigte, was plötzlich möglich war. Es blieb keine Zeit für lange Diskussionen; die Lobby derer, die auf diese neuen Formen drängte, wurde immer größer. Barrierefreiheit war in diesem Punkt kein Randthema mehr.
Heute stellt sich die Frage, ob und wie wir die Erfahrungen der Pandemie reflektieren und was wir aus ihnen für die Zukunft der Arbeitskultur mitnehmen werden. Bereits jetzt zeigt sich eine große Bandbreite hoffnungsvoller Visionen vom großen digitalen Aufbruch in Deutschland bis zum Wunsch nach einem Zurück zur alten Normalität. Neue Formen der Zusammenarbeit waren in der Pandemie die einzige Möglichkeit. In der Zukunft können sie als Ergänzung der bereits bewährten Formen für mehr Flexibilität und Barrierefreiheit sorgen, von der letztlich nicht nur Arbeitnehmer*innen sondern auch Unternehmen und Institutionen profitieren.
Zahlreiche Studien belegen den Wettbewerbsvorteil divers aufgestellter Organisationen. Flexible Arbeitsformen ermöglichen mehr Menschen die Mitarbeit, in der sie ihr Potenzial ausschöpfen und einen wertvollen Beitrag leisten können. Barrierefreiheit ist keine Frage von Wohlfahrt. Sie ist Menschenrecht und ein Maßstab für eine zukunftsfähige Arbeitskultur.